Nach 42 Dienstjahren im Schulbereich, heißt es nun für mich Abschied zu nehmen.

Ein Vierteljahrhundert war ich als Lehrkraft tätig und fast ausnahmslos auch Klassenleiterin. Es hat mir stets viel Freude bereitet, den Kleineren das Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen sowie Eltern in ihrer Erziehungsarbeit zu unterstützen.

Aber auch an der eigenen Weiterbildung war ich stets interessiert. Das brachte mich dazu, zunächst ein dreijähriges Fernstudium zu absolvieren für das Fach Deutsch im Sekundarstufenbereich und etwas später ein Fernstudium im Schulmanagement. Damit waren für mich die Grundlagen gelegt, eine Schule leiten zu dürfen.

Ein glücklicher Zufall ergab, dass ich die Schulleiterstelle in meinem Heimatort antreten durfte. Ich erfuhr in den darauffolgenden 17 Jahren, dass dies eine sehr schöne, interessante und abwechslungsreiche Aufgabe war, die mich manchmal auch vor große Herausforderungen stellte. Genau das war für mich besonders reizvoll.

Ich übernahm eine Schule mit Grundschulteil – da hatte ich Erfahrung – und zwei Klassen der Jahrgangsstufe 10 sowie einem Schulverweigerer-Projekt.

Noch nie hatte ich Prüfungen abgenommen geschweige denn eine Rede auf einer Abschlussfeier der 10. Klassen gehalten. Mit der Unterstützung des Kollegiums konnte ich diese Aufgaben meistern.

Nach der offiziellen Schließung der Oberschule mussten wir uns neu orientieren. Mein Ziel war eine Schule, in der Kinder ganztägig lernen und zahlreiche Angebote für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung erhalten können. Das bedeutete die Beantragung einer Verlässlichen-Halbtags-Grundschule mit allen Vorbereitungen. Gemeinsam mit dem Schulhort und durch die tatkräftige Unterstützung des Schulträgers, wurde es Wirklichkeit.

Kaum war dies geschafft nahm die Digitalisierung Fahrt auf. Die alten Kreidetafeln gehören nun in den Keller – das Quietschen der Kreide werden nur noch die Älteren vermissen. Jetzt bieten digitale Tafeln mit direktem Zugang zum Internet, 3-D-Darstellungen und v.a.m. hilfreiche Unterstützung bei der Wissensvermittlung. Auch hier bedurfte es wieder vieler Unterstützer, um Schritt zu halten. Wir haben es gemeinsam geschafft.

Einige interessante Projekt sind während meiner Amtszeit zu beliebten Traditionen geworden, wie z.B. das Weihnachtssingen und das Zirkusprojekt. Immer wieder gern erinnere ich mich auch an die Einschulungsfeiern, die so liebevoll durch das Kollegium vorbereitet wurden.

Es gäbe noch so viel zu erwähnen, das würde jedoch ein ganzes Buch füllen.

Fazit: Ich konnte vor 42 Jahren meinen Traumberuf ergreifen. Ich bin dankbar, dass es mir dadurch möglich wurde, meinen Traum zu leben.

Ich bedanke mich bei allen, die mich dabei unterstützt haben: Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Kooperationspartner, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Schulträgers, Schulsachbearbeiterin, Hausmeister, Personal der Reinigungsfirma . . . . aber natürlich auch die Familie und Freunde.

Den Kindern wünsche ich Freude am Lernen, Mut zum Mitgestalten und dass sie nie die Neugier verlieren.

Den Lehrkräften wünsche ich Kraft, um die sich immer wieder verändernden Situationen und Aufgaben zu meistern und den Eltern wünsche ich jede Menge Geduld, wenn sie ihre Kinder auf das Leben vorbereiten.

Ich gebe mein Amt nun vertrauensvoll in verantwortungsbewusste Hände und wünschen allen eine solch gute Zeit, wie ich sie erleben durfte.

Christiane Wladimiroff
-Rektorin-

Es war schön – es ist Zeit zu geh’n